Markertraining

von Ulrike Seumel

Als mein Hund Paco aus einem spanischen Tierheim zu mir kam, dachte ich: Das war ein großer Fehler! Er hatte Angst und ich konnte ihm nicht helfen. Es sollte doch ein harmonisches Zusammenleben werden. Paco sollte ein tolles Leben führen.

2009 kannte ich Hundetraining nur aus dem Fernsehen und was ich da sah, fand ich uncool. Die Tipps von der Hundewiese waren auch grässlich. 2010 hat sich dann alles verändert, denn ich habe begonnen, mit Markersignalen zu trainieren. Endlich konnte ich meinen Hund unterstützen und der Alltag mit ihm wurde viel leichter. Er hatte Spaß am Training und wir haben schnell einen sicheren Rückruf aufgebaut. Mittlerweile habe ich in 10 Jahren vielen anderen Menschen mit Hund gezeigt, wie sie erfolgreich mit Markersignalen arbeiten. All meine Erfahrungen habe ich in meinem Buch “Markertraining für Hunde: Auf Augenhöhe zum glücklichen und kooperativen Hund” gesammelt.

Hier erfährst du, wie Markertraining das Leben von dir und deinem Hund verändern kann und warum es die beste Trainingsmethode für euch ist.

Fokus auf das Positive im Markertraining

Was bei unseren Hunden nicht läuft, das haben wir gut im Blick. Das fällt uns auf und wir ärgern uns darüber. Jetzt hat er schon wieder etwas draußen gefressen, der Rückruf hat nicht geklappt und in der letzten Hundebegegnung hat er gezerrt wie verrückt. Doch läuft immer zu 100% alles schief?

Fällt dir auf, was gut läuft?

Was gut läuft, fällt uns dann meist nicht auf. Mein Hund Paco hatte große Angst vor Geräuschen, als er 2009 zu mir kam. Jede Stimme draußen, plötzliche und laute Geräusche machten ihm Angst. Also fuhr ich mit ihm zum Gassi gehen raus aus der Stadt. Und dann waren da auch wieder Geräusche, vor denen er Angst hatte. Mist! Ich war genervt – warum fahren jetzt diese beiden Radfahrer hier rum und reden so laut? Muss das sein? Meine miese Laune hat Paco aber nicht geholfen und sie hat auch nichts an der Situation verändert. Paco wurde mir gegenüber nur unsicher. Und ich hatte keine Lust mehr mit ihm raus zu gehen … . Sobald wir draußen waren, habe ich darauf gewartet, dass wieder etwas schief läuft.

Zieh die positive Dinge in dein Leben!

Wenn du beginnst, dich auf positive Dinge, schöne Momente und die Erfolge mit deinem Hund zu konzentrieren, wird davon immer mehr in dein Leben kommen. Mit Magie hat das aber nichts zu tun. Sondern mit Neuroplastizität. Das ist die Fähigkeit deines Gehirns sich zu verändern. Das ist bis ins hohe Alter möglich. So wie du dein Gehirn benutzt, entwickelt es sich. (Vereinfacht gesagt.) Denkst du jeden Tag darüber nach, wie doof das Leben mit deinem Hund ist, dann wird dieser Gedanke in deinem Kopf immer stärker. Fokussierst du dich aber auf die tollen Momente mit deinem Hund, dann werden dir diese immer schneller auffallen und präsenter sein. Du wirst dich an sie besser erinnern können und vor allem wirst du sie genießen.

Genau das machen wir im Markertraining!

Im Markertraining konzentrierst du dich auf das tolle Verhalten deines Hundes. Du fängst den Ansatz des tollen Verhaltens mit dem Markersignal ein und belohnst deinen Hund. Du trainierst damit dein Gehirn auf tolles Verhalten zu achten – dadurch wirst du achtsamer und wertschätzender im Umgang mit deinem Hund. Du wirst deinen Hund und dich damit schnell in einem anderen Licht sehen. Und garantiert mehr Freude mit deinem Hund haben – und er natürlich auch mit dir. By the way: Das ist die Basis für eine großartige Bindung.

Du bist dankbar!

Deinen Hund zu belohnen ist wie Dankbarkeit zeigen. Deinem Hund Zugang zu etwas Schönem zu geben, ist gelebte Dankbarkeit. Belohnungen sollten nicht immer Futter sein. Das wäre langweilig. Im Buch Markertraining findest du viele Inspirationen zum Thema Belohnen und erfährst, worauf du dabei achten solltest.

Markertraining sorgt für Dankbarkeit!

Dankbarkeit hilft, Stress zu minimieren und mit schwierigen Situationen besser klar zu kommen. Sie sorgt u. a. für einen besseren Schlaf und wirkt sich positiv auf deine Gesundheit aus. Du bekommst ein besseres Selbstwertgefühl und stärkst die Bindung zu deinem Hund. Mit Markertraining wirst du automatisch dankbarer gegenüber deinem Hund, weil du nicht darauf wartest, dass er einen Fehler macht. Du nimmst die Ansätze von tollem Verhalten wahr und wirst aktiv. Mit einem Markersignal kannst du nicht nur tolles Verhalten einfangen und belohnen, sondern auch gezielt Verhalten aufbauen.

Warum tust du dir und deinem Hund das an?

Du wartest nur auf das Fehlverhalten deines Hundes? Du willst ihm zeigen, dass das falsch ist? Im Markertraining läuft das anders. Wir warten nicht darauf, dass der Hund ausflippt. Wir handeln und gestalten aktiv. Du kannst deinen Hund unterstützen, damit er gar nicht ausflippt. Mit deiner Hilfe kann dein Hund so neue Strategien erlernen.

Du kannst dein Markersignal nutzen und deinen Hund belohnen, wenn er noch nicht das unerwünschte Verhalten zeigt. Dadurch wird unerwünschtes Verhalten automatisch weniger, weil du die bessere Verhaltensalternative verstärkst.

Mit Markertraining wirst du zur Problemlöser*in!

Markertraining wird dein Denken und deinen Blick auf schwierige Situationen verändern. Du wirst schneller Lösungen finden und vor allem gezielt danach suchen – statt passiv zu warten, dass etwas schief geht. Das wird nicht nur das Zusammenleben mit deinem Hund leichter machen, sondern auch Verhaltensproblemen vorbeugen!

Übrigens geht das deinem Hund mit Markertraining genauso. Statt ihn zu hemmen und zu maßregeln, unterstützt du ihn in seinem Verhalten und belohnst gute Ideen und Ansätze.

Besseres Timing = bessere Kommunikation

Mit deinem Markersignal kannst du punktgenau das Verhalten deines Hundes betonen und belohnen. Ohne Markersignal musst du schnell sein mit deiner Belohnung, was oft zu Frust bei dir und irgendwann auch zu Frust bei deinem Hund führt. Sobald du zu langsam mit der Belohnung bist, hast du ein Problem. Das Markersignal verschafft dir nicht nur ein besseres Timing, sondern auch mehr Zeit beim Belohnen – vor allem beim Herausholen der Belohnung. Damit vermeidest du auch, dass dein Hund „nur“ Verhalten zeigt, weil er die Belohnung schon sieht. Dadurch wirst du genauer und entspannter mit deinem Hund in jeder Lebenslage kommunizieren können.

Dein Hund und du, ihr seid zufrieden!

Damit stärkst du bei dir und deinem Hund eine wichtige Sache – eure Selbstwirksamkeit. Selbstwirksamkeit bedeutet, dass du dein Leben selbst in der Hand hast – und dein Denken und Dinge so verändern kannst, dass du mit dir selbst zufrieden bist. Und für deinen Hund bedeutet es, dass er sich sicher und geborgen fühlt. Dass du mit ihm zufrieden bist und dass er dazu etwas beitragen kann, gibt ihm dieses Gefühl. Deshalb lieben Hunde Tricktraining, denn da geht es nur um Belohnungen, alles ist sicher und niemand bestraft sie. Wie du freundlich mit deinem Hund überall im Alltag trainieren und kommunizieren kannst, zeige ich dir in meinem Buch „Markertraining für Hunde“.

Daran scheitern viele!

Markertraining bedeutet nicht, nett zu deinem Hund sein, wenn es gut läuft. Mal ein Markersignal nutzen, um Tricks aufzubauen oder in bestimmten Situationen – das reicht nicht. Markertraining bedeutet, überall im Alltag und Training Markersignale und Belohnungen zu nutzen. Auch in schwierigen Situationen! Du kannst nett zu deinem Hund bleiben und freundliche Verhaltensunterbrecher aufbauen, die zuverlässig funktionieren. Dazu findest du Anleitungen im Buch “Markertraining für Hunde”.

Mehr Vertrauen

Das kann nur entstehen, wenn sich dein Hund auf dich verlassen kann – besonders auf deine Reaktionen in für ihn stressenden Situationen. Deshalb ist es wichtig, dass du Strategien entwickelst, wie du mit deinem Hund umgehst, wenn er Mist baut. Und wenn du dafür mehrere parat hast, die gut funktionieren – dann kannst du mit diesen auch besser umgehen. Du kannst flexibel reagieren und verschaffst euch damit mehr Freiheit und Sicherheit. Denn wenn dir nach Plan A, noch Plan B bis Z einfallen, kann nichts mehr schief gehen.

Durch Markertraining wird dein Hund viel lieber mit dir kooperieren und ist besser ansprechbar, da er weniger Stress hat. Dadurch wirst du dich mehr auf ihn verlassen können und ihm mehr vertrauen.

Eine bessere Bindung

Durch Markertraining sorgst du für viele positive soziale Interaktionen mit deinem Hund. Du bleibst freundlich, auch wenn es schwierig wird. Du belohnst deinen Hund öfter. Du bist achtsamer und wertschätzender. Dadurch wird dein Hund dir schneller verzeihen, wenn du etwas Doofes machst. Ein Besuch bei der Tierärztin ist nicht immer schön, aber dein Hund wird diesen besser verkraften, weil du den Stress durch Markertraining minimiert hast und er entspannter ist. Außerdem wirst du deinen Hund mit Markertraining nachhaltiger auf schwierige Situationen vorbereiten.

Kein Kampf! Kein Krieg!

Deine Erwartung und Bewertung vom Verhalten des Hundes bestimmen darüber, was du tust und wie du über deinen Hund denkst. Wenn du glaubst, dass alle Schäferhunde böse sind oder alle kleinen Hunde Kläffer, dann ist das auch so. Dir werden die “bösen Schäferhunde” und “kleinen Kläffer” immer auffallen und du wirst sie gut abspeichern.

Dein Hund will dich ärgern?

Wenn du glaubst, dein Hund tut etwas, um dich zu ärgern oder weil er stur, dominant oder doof ist, dann wirst du dafür auch Beweise finden und du wirst weiterhin gegen deinen Hund kämpfen. Das wäre schade – für dich und deinen Hund. Im Markertraining läuft das anders.

Tierärztin und Hundetrainerin Maria Hense beschreibt es so: “Stärken fördern statt Schwächen bekämpfen.” Genau das passiert im Markertraining. Du konzentrierst dich auf die Stärken deines Hundes und baust diese aus. Ich zeige dir in meinem Buch “Markertraining für Hunde”, wie du diesen Perspektivwechsel erreichst, damit du in schwierigen Phasen mit deinem Hund genau das umsetzen und daraus Kraft ziehen kannst. (Denn leicht ist das nicht immer.)

Hund darf Hund sein!

Im Markertraining bleibt der Hund ein Hund. Er ist kein besserer Mensch oder nur ein Tier. Er gehört zu deiner Familie und hat ein tolles Leben verdient. Der Hund soll auch Hund sein dürfen und mit Markertraining kannst du ihm diesen Raum geben – ohne dass er sich selbst oder anderen schadet.

Im Markertraining geht es um Bedürfnisse:

  • Welche Bedürfnisse hat dein Hund?
  • Und wie kannst du ihm diese ausleben lassen?
  • Wie kannst du diese mittels Belohnungen befriedigen?

Wenn du das bei deinem Hund schaffst, dann minimierst du automatisch unnötigen Frust. Denn das Leben mit uns Menschen schränkt deinen Hund ab und zu und mehr oder weniger ein. Mit Belohnungen kannst du deinen Hund beschäftigen und dafür sorgen, dass seine Bedürfnisse gestillt werden. Das schafft Lebensqualität – für deinen Hund und für dich.

Und was ist mit dir?

Durch Markertraining habe ich gelernt, was mir wichtig ist und wie gut es sich anfühlt, wertschätzend mit dem eigenen Hund und mir selbst umzugehen.

Frage dich selbst:

  • Welche Bedürfnisse hast du?
  • Was ist dir im Leben wichtig?
  • Was brauchst du?
  • Was erwartest du von deinem Hund und kann er das schaffen?
  • Wie viel Zeit und Mühe willst und kannst du investieren?

Diese Klarheit hilft dir im Alltag und Training. Dabei kann dich natürlich die Trainer*in deines Vertrauens unterstützen und dir im Training dabei helfen, das wichtige und notwendige umzusetzen. Mir hat Markertraining geholfen, das für mich zu erkennen und es war der Startschuss für die Auseinandersetzung mit mir. Ich möchte freundlich mit Menschen und Hunden umgehen und beide auf ihre individuelle Art fördern und unterstützen.

Deshalb habe ich mein Wissen und meine Erfahrung gemeinsam mit dem Kosmos Verlag in einem Buch gesammelt.

Buch “Markertraining für Hunde”

Zum Buch „Markertraining für Hunde: Auf Augenhöhe zum glücklichen und kooperativen Hund“ von Ulrike Seumel: Markertraining vereint den wertschätzenden Umgang mit Hunden und ein durchdachtes Hundetraining. Ulrike Seumel, Trainerin für Menschen mit Hund und online sehr gefragte Expertin, erklärt, wie die Arbeit mit Markersignalen funktioniert und wie man sie im Alltag mit Hunden anwendet. Schwerpunkt des Trainings ist es, das tolle Verhalten des Hundes zu fördern und unerwünschtes Verhalten nachhaltig zu verändern – alles ohne Schreckreize und Druck. Eine sehr erfolgreiche Methode – für jeden Hund und jedes Verhaltensproblem.

Plus Videos zum Markertraining

Zum Buch gibt es ein Videotraining. Das Videotraining ist ein Geschenk an dich. Du findest auf einer der letzten Seiten im Buch einen QR-Code/Link, über den du dich für das Videotraining registrieren kannst. Die drei Videos vertiefen das Buch und motivieren dich, die Inhalte des Buchs umzusetzen und dran zu bleiben.

Hier kannst du das Buch bei Amazon bestellen!

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Das Buch erhältst du überall, wo es Bücher gibt.

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Über die Autor*in

Ulrike Seumel

Ulrike Seumel ist Trainerin für Menschen mit Hund, Coach, Autorin und Gründerin von Dog It Right.

Mit Dog It Right begleitet sie Menschen und ihre Hund auf dem Weg zu einem glücklichen und unbeschwerten Leben.

Ihr Team und sie trainieren Hundehalter*innen, damit diese wissen, wie sie mit ihrem Hund umgehen. Die Menschen sollen Probleme erkennen, verstehen und lösen können. Dabei trainieren sie immer mit den Bedürfnissen und Stärken von Mensch und Hund.

Video-Training Hunde lesen lernen

Du lernst im Video-Training unsere Techniken, um die Körpersprache von Hunden schnell zu entschlüsseln – egal, um welchen Hundetyp oder Hunderasse es sich handelt.

Marker-Training für Hunde: Auf Augenhöhe zum glücklichen und kooperativen Hund


Markertraining vereint den wertschätzenden Umgang mit Hunden und ein durchdachtes Hundetraining. Du erfährst, wie die Arbeit mit Markersignalen funktioniert und wie man sie im Alltag mit Hunden anwendet. Schwerpunkt des Trainings ist es, das tolle Verhalten des Hundes zu fördern und unerwünschtes Verhalten nachhaltig zu verändern – alles ohne Schreckreize und Druck.

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