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Per E-Mail hat mich vor einiger Zeit eine Frage zum Thema Hund im Wald erreicht:
Wenn sie mit ihrem Hund im Wald ist, verfolgt er gern die Spuren von Wild. Ihr Mann findet das nicht so toll und möchte, dass sein angeleinter Hund im Wald nur auf dem Weg läuft. Und meine Leserin lässt ihn auch mal ab und zu angeleint eine Spur verfolgen für zehn bis 15 Meter. Danach kehrt ihr Hund von allein wieder um. Ihr Hund ist abrufbar. Beide sind sich dabei nicht einig.
Wie würdest du das nun sehen? Der Spur lieber gar nicht folgen, weil das schon zum Jagen gehört?
Das ist keine Frage, die ich mit ja oder nein beantworten kann.
1. Das Bedürfnis des Hundes
Der Hund hat ein Bedürfnis nach Spuren und dem Verfolgen dieser. Das Bedürfnis ist schon da und die Spuren auch. Ihn davon abzuhalten und es ihm zu verbieten, wird den Hund nicht glücklich machen und es wird schwierig sein. Außerdem kann hier schnell Frust entstehen. Viele Hunde zeigen Jagdverhalten, das ist erstmal okay. Es ist genetisch verankert, es ist wichtig, es ist selbstbelohnend und gehört einfach zum normalen Hundeverhalten dazu.
Ihr seid die Expert*innen für euren Hund und wenn ihr merkt, dass euer Hund davon sehr aufgeregt wird, dann habt ihr eine Aufgabe und solltet das Gehirn eures Hundes nicht mit Absicht ins Nirvana schießen.
Und wenn euer Hund nicht auf die Spuren darf oder kann, dann solltet ihr einen Ersatz suchen – ihr könnt euren Hund andere Gerüche suchen lassen oder auch nur eine Futterspur. Das kann eine Wildspur nicht in jedem Fall zu 100% ersetzen, aber es ist ein guter Anfang und generell für viele Hunde eine tolle Beschäftigungsart.
Hat der Hund kein Interesse an Wildspuren, dann muss ich ihm diese auch nicht vor die Nase halten – dieser Hund hat andere Hobbys.
2. Die Kosten anderer
Ganz wichtig ist natürlich: Nicht auf Kosten anderer oder der Umwelt. Beachtet die Gesetze, gerade in der Brut- und Setzzeit. Lasst euren Hund an der Leine und nicht ins Unterholz, wenn es nicht genau einsehbar ist. Gesunder Menschenverstand und Achtung vor der Umwelt sind da wichtig. Gerade in der Brut- und Setzzeit ist da noch mehr Achtsamkeit geboten. Außerdem müssen die Bestimmungen der Bundesländer eingehalten werden.
3. Spuren verfolgen als Belohnung
Wenn ich den Hund auf die Spur lasse, kann ich das gezielt als Belohnung nutzen und es ist wichtig, dass ich daran arbeite, dass der Hund auch auf der Spur ansprechbar bleibt, ansonsten schieße ich mir selbst ins Bein. In der Nähe der Spur kann ich üben, dass der Hund sich abrufen oder ansprechen lässt. Und ich kann trainieren, dass er an der Spur vorbeigeht oder ähnliches.
Fazit
Es spricht also einiges dafür, in einem sicheren Rahmen Hunden so etwas zu gestatten, wenn der Mensch rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst mit seiner Rolle als Hundehalter*in umgeht.