So übersteht dein Hund Silvester und drei Dinge, die du unbedingt für dein Training brauchst

von Ulrike Seumel

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Im besten Fall hast du jetzt noch drei (oder mehr) Monate Zeit bis zum Jahreswechsel. In drei Monaten kannst du viel verändern, auch wenn du täglich nur Kleinigkeiten änderst und trainierst. Aber selbst wenn du weniger als drei Monate hast, solltest du jetzt starten und die Zeit nutzen.

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Letztes Jahr (2016) habe ich Anfang bis Mitte Dezember einen Onlinekurs gemacht, in dem die Teilnehmerinnen gelernt haben, wie sie ihren Hund in kurzer Zeit noch für Silvester fit machen können. Schon nach einer Woche haben viele der Teilnehmerinnen von tollen Erlebnissen berichtet – eine Hündin ist in den Garten gegangen und war ganz locker und entspannt, obwohl die Schussanlage nebenan sehr laut war. So war die Hündin noch nie drauf. 

Warum solltest du jetzt damit starten, deinen Hund auf den Jahreswechsel mit seinem Feuerwerk vorzubereiten?

Was sich ändert, wenn du deinen Hund auf Silvester vorbereitest:

  • Mehr Ruhe für dich und du musst dir keine Sorgen machen, denn du weißt, dass es deinem Hund besser geht. Du fühlst dich sicherer, weil du weißt, wie du deinem Hund helfen kannst.
  • Dein Hund wird danach keine Probleme haben, im Dunkeln rauszugehen.
  • Dein Hund hat sehr viel weniger Stress. Stress sorgt dafür, dass dein Hund schneller aggressiv oder ängstlich reagiert. Dadurch können andere Ängste entstehen, z.B. vor der Dunkelheit, oder dein Hund reagiert empfindlicher und hat plötzlich Angst vor knallenden Autotüren oder Geschirr, das klimpert. Das kannst du vermeiden.
  • Nächstes Jahr wird es nicht noch schlimmer! Oder beim nächsten Feuerwerk oder Gewitter, denn in vielen Regionen Deutschlands sind ganzjährig Feuerwerke…
  • Dein Hund kann Gewitter und einzelne Feuerwerke besser wegstecken über das ganze Jahr verteilt.
  • Das Training wird zur Gewohnheit für dich. Du lernst es jetzt in einer entspannten Zeit und bist dann im Dezember ein Profi, der das nebenbei macht. Wenn du selbst gestresst bist, kannst du dich schlechter auf Neues konzentrieren und in der stressigen Weihnachtszeit wirst du es auch nicht schaffen.
  • Es wird zur Gewohnheit für deinen Hund. Dein Hund wird in den drei Monaten bestens vorbereitet sein.

Du machst dich jetzt fit und fängst nicht ein paar Tage vor Silvester an.

Dein Hund hat gar kein Problem mit Silvester?

Das Training eignet sich für jeden Hund – auch zur Vorbeugung, denn Geräuschangst sollte vom ersten Tag an vorgebeugt werden, da sie sich leider ein Hundeleben lang entwickeln kann. Und wird schnell schlimmer – mein Hund Paco wollte vor acht Jahren die Wohnung nicht mehr verlassen, weil er vermutet hat, dass es draußen wieder passieren könnte. Geräuschängste breiten sich schnell aus – erst will der Hund nicht raus, wenn es dunkel ist und dann gar nicht mehr. Außerdem werden die Hunde schnell empfindlicher und reagieren auf immer mehr Geräusche. Bei meinem Hund Paco waren es auch Geräusche im Haushalt, z.B. das Stellen eines Topfes auf den Herd. Das schränkt sehr ein und der Hund hat irgendwann Dauerstress.

Kommen wir zum Praktischen Teil – Ich werde dir die drei Hauptbestandteile nennen, die du für ein gutes Training brauchst und die für den Alltag mit deinem Hund wichtig sind, damit er Feuerwerk und Gewitter gut überstehen kann und bessere Verknüpfungen macht:

1. Wohlbefinden

Du kennst es: Wenn du krank bist oder schlechte Laune hast, werden Kleinigkeiten zu einem Problem. Wenn ich müde bin, nerven mich laute Musik oder auch leise Hintergrundgeräusche sehr. Wenn ich krank oder gestresst bin auch… Deshalb ist es wichtig, dass es deinem Hund gut geht. Eine gute Gesundheit, wenig Stress und die Möglichkeit, stressige Situationen zu bewältigen. In meinem Onlineprogramm „Angst vor Silvester“ schauen wir uns das Thema Stress sehr genau an und finden heraus, welche Stressoren deinen Hund belasten und wie du das ändern kannst. Schon allein das wird es deinem Hund leichter machen, Silvester besser zu überstehen und sich schneller zu erholen. Stress, den dein Hund nicht bewältigen kann, summiert sich nämlich im Alltag und Stress sorgt dafür, dass dein Hund schneller emotional reagiert. Und empfindlicher wird.

Deshalb solltest du herausfinden, was deinem Hund gut tut und diese Aktivitäten und Situationen vermehrt suchen, ganz besonders in den Wochen vor und nach Silvester.  Außerdem kannst du deinen Hund in schwierigen Situationen unterstützen, freundlich sein und managen. Und du solltest mit einem positiven Markersignal deinem Hund zeigen, welche Verhaltensweisen und Entscheidungen von ihm du gut findest, so schaffst du mehr Selbstvertrauen und Sicherheit, wenn du es richtig anwendest. Und du schaffst gute Emotionen. Denn wenn dein Hund einen lauten Knall super lustig finden würde, dann hätte er auch keine Angst.

2. Entspannung

Die Gegenspielerin von Stress ist Entspannung. Überlege, wie und wo sich dein Hund gern entspannt und unterstütze es. Du kannst bis Silvester die Zeit nutzen, um Entspannungssignale aufzubauen oder Hilfsmittel wie ein Thundershirt, Körperband oder den Relaxo Dog auszuprobieren. Solche Hilfsmittel solltest du nämlich nicht am 31.12. zum ersten Mal testen, denn wenn es deinem Hund nicht hilft oder das Anziehen eines Thundershirt gruselig ist, machst du es noch schlimmer.  Wenn du Entspannungssignale aufgebaut hast, kannst du deinem Hund besser in stressigen Situationen helfen und er kann lernen, sie zu bewältigen. Deshalb fang lieber jetzt an.

3. Bewältigung

Für Zuhause

Gute Emotionen gegenüber Geräuschen zu schaffen, ist toll, aber das allein hilft nicht dauerhaft. Denn sehr laute und plötzlich auftretende Geräusche sind angeborene Angstauslöser. Dein Hund muss nicht lernen, dass sie gefährlich sind, sein Gehirn schlägt Alarm. Wie empfindlich ein Hund reagiert, ist individuell und abhängig von ganz frühen Erfahrungen, Lernerfahrungen und zum Beispiel dem Stress, dem ein Hund ausgesetzt ist. Deshalb ist es wichtig, dass dein Hund eine Strategie erlernt, die ihm hilft, wenn es laut knallt.  Wenn er weiß, dass es ihm hilft und er es anwendet, dann geht es ihm besser, weil er eine helfende Strategie hat. In der Ecke sitzen und nicht wissen, wohin, obwohl er Angst hat, stresst extrem und sorgt für Hilflosigkeit. In der Wohnung könnte das eine Komfortzone sein, in der sich dein Hund gern aufhält und die mit vielen angenehmen Dingen und Entspannung verknüpft ist. Du kannst gezielt trainieren, dass dein Hund diesen Ort aufsucht, wenn es laut wird und weil der Ort mit positiven Dingen verknüpft ist, wird es deinem Hund besser gehen. Das Training muss 100% positiv aufgebaut werden, denn ansonsten wird es nicht funktionieren. Weil dein Hund sonst noch mehr Angst bekommt.

Für unterwegs

Für unterwegs ist es wichtig, dass du trainierst, dass dein Hund freiwillig stehen bleibt, wenn es knallt. Denn das gibt dir Zeit, ihn anzuleinen oder die Leine einzuholen. Das ist wichtig für die Sicherheit deines Hundes und auch für dich, denn du kannst entspannter Gassi gehen und deinem Hund besser helfen. Mein Hund Paco bleibt schon seit vielen Jahren mittlerweile stehen, auch wenn es richtig laut knallt und über das Training mit einem positiven Markersignal kann er mit mir dann an lockerer Leine weitergehen, er erholt sich schnell und kann mittlerweile mehrere laute Knallgeräusche am Stück locker aushalten und der Gassigang kann normal weitergehen.

Geräuschangst ist aber nichts, was wir heilen können. Viele Menschen erschrecken sich auch vor lauten Knallgeräuschen und es gilt, den Hund weiterhin zu unterstützen.

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Über die Autor*in

Ulrike Seumel

Ulrike Seumel ist Trainerin für Menschen mit Hund, Coach, Autorin und Gründerin von Dog It Right.

Mit Dog It Right begleitet sie Menschen und ihre Hund auf dem Weg zu einem glücklichen und unbeschwerten Leben.

Ihr Team und sie trainieren Hundehalter*innen, damit diese wissen, wie sie mit ihrem Hund umgehen. Die Menschen sollen Probleme erkennen, verstehen und lösen können. Dabei trainieren sie immer mit den Bedürfnissen und Stärken von Mensch und Hund.

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